Buch des Monats

10.31.2014

Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion

Wie perfekt muss der Partner für das Leben eigentlich sein? Sollte er gewisse Kriterien auf jeden Fall erfüllen? Ich denke, viele Menschen, die länger auf Partnersuche sind, haben insgeheim ihre kleine Liste im Kopf, mit Punkten, die sie innerlich abhaken. Ist er groß genug? Will sie Kinder haben? Mag er Musik? Liest sie gerne? Doch nicht selten hat das Leben einen anderen Plan für uns in petto.

Das Buch Rosie-Projekt widmet sich auf lustig-skurrile Weise diesem Thema. Es handelt von Don, einem Genetiker, der höchstintelligent und wahrscheinlich autistisch veranlagt ist. Letzteres scheint er selbst gar nicht zu wissen, obwohl er sogar vor einer Gruppe Autisten über das Thema referiert. Seiner eingeschränkten sozialen Kompetenz ist er sich aber durchaus bewusst.

Don möchte gerne heiraten und erstellt dazu einen Fragebogen, der ihm die Richtige offenbaren soll. Derweil trifft er Rosie, bei der er sich außergewöhnlich wohl fühlt und mit der er ganz neue Dinge erlebt.
Doch Rosie erfüllt den Fragebogen leider so gar nicht. Trotzdem will Don gerne Zeit mit ihr verbringen und hilft ihr schließlich bei ihrem ganz eigenen Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Entgegen jeder Logik…

Obwohl das Ende für den Leser sehr viel weniger überraschend ist als für Don, ist der Weg dorthin durchaus unterhaltsam geschrieben. Der Autor zeichnet sympathische Figuren und führt die Protagonisten in komödiantische Szenen. Die Ordnung auf der einen und das Chaos auf der anderen Seite ziehen sich magisch an, erschrecken einander aber auch.

Gerade für den Herbst eine schöne, kurzweilige, wenn auch seichte Lektüre.

Eure Julia aus der guten Kinderstube

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