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Ein langer Start
Endlich haben wir es in der Garage stehen: Unser Lastenrad. Es war eine lange Geschichte, die vor gut sechs Wochen ein glückliches und zufriedenes Ende gefunden hat. Doch die Geschichte will von Anfang an erzählt werden.
Ich weiß gar nicht, wie lange Julia schon ein Lastenrad im Kopf hatte. Vielleicht hatte Sie mal welche in einem Urlaub gesehen, denn in unserem Städtchen fahren bis jetzt nicht so viele herum, dass es auffallen würde.
Ich kann mich jedoch noch daran erinnern, das wir bei einem unserer Berlin-Besuche 2016 in einem großen Fahrradladen waren um dort Lastenräder mal in „natura“ zu sehen. Unsere Auswahl fiel auf die Marke Babboe, da sie einfach für unseren Geldbeutel am erreichbarsten waren. Damals allerdings noch nicht.
Das Lastenrad blieb ein Wunsch und „nice to have“ und geriet,zumindest bei mir, ein wenig in Vergessenheit. Das lag auch bestimmt daran, das wir bis zum Sommer letzten Jahres noch ein Auto in Besitz hatten, welches uns das Leben enorm erleichterte. Doch das Auto wurde abgeschafft und dann merkt man schnell, mit welcher Selbstverständlichkeit wir Mobilität genießen. Ich denke, in einer Großstadt fällt es aufgrund des guten ÖPNV nicht so stark ins Gewicht, aber in einem Städtchen wie unserem, kommt man schnell zum Verzweifeln. So kam die Idee des Lastenrades wieder ins Gedächtnis. Da wir finanziell nicht sehr große Sprünge machen können, rückte ein „einmaliger“ Kauf in die Ferne. Wir suchten im Netz nach Finanzierungsmöglichkeiten, am besten direkt bei einem Fahrradhändler, doch auch hier waren aufgrund der meisten Laufzeiten der Finanzierungen (meistens auf 10 oder 12 Monnate mit 0,0%) die finanziellen Belastungen sehr noch.
Lastenrad als Dienstrad
Eher nebenbei brachte uns ein Freund auf die Idee des Dienstrades. Wir recherchierten im Internet und fanden zwei große Anbieter (Businessbike und Jobrad). Die Idee dahinter ist folgende:
Genauso wie Firmen ausgewählten Mitarbeitern Dienstwagen anbieten können, geht dies jetzt auch mit Fahrrädern. Und zwar spielt hier der eigentliche Wert und die Art des Rades sowie die Größe des Unternehmes keine Rolle. Man kann also ein Mountainbike oder, wie in unserem Fall, ein Lastenrad fahren. Das eigene Unternehmen kann ein multinationaler Konzern aber auch ein 1-Mann-Unternehmen sein. Dies ist das eigentlich Interessante. Jeder Selbstständige mit einem Gewerbeschein hat die Möglichkeit über einen Dienstradanbieter ein Rad zu holen. Das Rad lässt sich dann dienstlich als auch privat nutzen, wenn man den Geldwertenvorteil zahlt.
Die Firma geht dabei mit einem der Dienstradanbieter eine Partnerschaft ein. Hierbei kaufen die Anbieter im Auftrag des Unternehmens ein Wunschrad, welches sich der jeweilige Mitarbeiter selbst zusammenstellt. Dies wird dann dem Unternehmen überlassen, welches das Unternehmen wieder per Überlassungsvertrag dem Mitarbeiter zukommen lässt.
Das jeweilige Rad steht dann der Firma/dem Mitarbeiter für 3 Jahre zur Verfügung und kann danach für einen gewissen Prozentsatz gekauft werden oder gibt es an den Dienstrad-Anbieter zurück. Leasing eben! Der Dienstradanbieter stellt eine monatliche Leasingrate in Rechnung. Diese Rate ist natürlich abhängig vom Wert des Dienstrades.
Mein Arbeitsgeber zieht mir diese monatliche Rate vom Bruttolohn ab. Für mich hat es den Vorteil, das ich das Rad mit einer sehr günstigen Rate im Monat peu a peu „kaufen“ kann. Mein Arbeitgeber spart Lohnnebenkosten und hat, außer dem Verwaltungskram, keine Nachteile. Das ist das Schöne, Win-Win für beide Seiten! Ich sprach also mit meinem Chef und er sah hier kein Hindernis.
Das Rad zum greifen nahe
Ich stellte also unser „Wunschrad“ zusammen, denn jetzt mußten wir auch nicht auf jeden Euro achten. Der „Anmeldeprozess“ bei unserem Dienstradanbieter war zwar am Anfang etwas müßig, denn er wollte viele Dokumente im Orignial auf postalischem Wege eingereicht haben (und das im Zeitalter des Internets!), doch als unser „Firmenkonto“ erstmal eingerichtet war, ging der eigentliche Bestellprozess des Rades sehr schnell. Nach ca. 4 Wochen rief uns der Fachhändler an und wir konnten das Rad abholen.
Nun ist es also soweit. Wir haben seit ca. 2 Wochen ein Babboe Curve Mountain-e Lastenrad bei uns. Es ist die „bessere“ Variante des Babboe Curve-e Rades. Das Lastenrad hat eine Box vor dem Lenker und ist ein Rad mit drei Rädern. Die Box hat zwei kleine Sitzbänke auf der bis zu vier Kinder Platz finden. Eine Bank ist herausnehmbar um mehr Stauraum zu generieren. Die Box schafft bis zu 100kg (!) Zuladung. Ich kann also locker mit meinen beiden Kids einen großen Einkauf machen. Dafür brauchten wir vorher ein Auto!
Das Rad verfügt über einen Elektro-Mittelmotor. Der Motor sitzt auf also bei den Fahrradpedalen. Bei der günstigeren Variante des Babboe Curve-e sitzt der Motor in der Radnarbe des Hinterrades. Wir konnten beide Modelle testen und der Mittelmotor ist aufgrund der Kraftübertragung für uns die bessere Wahl. Zudem haben wir auf dem Rad standardmäßig Scheibenbremsen dabei. Zusätzlich haben wir uns passende Sitzkissen für die Bänke und ein wasserdichtes Dach für die Transportbox geholt. Somit sitzen die Kids oder Einkäufe auch bei Regen im Trockenen.
Es gibt inzwischen wirklich viele Lastenradhersteller auf dem Fahrradmarkt. Genauso wie die Qualität und der eigentliche Verwendungszweck unterschiedlich ist, sind es die Preise. Zum Teil kam man Räder zum Preis von Kleinwagen kaufen. Für uns war und ist das Babboe einfach ein sehr guter Kompromiss zwischen Preis, Qualität und Einsatzbereich.
Wir freuen uns wirklich sehr über die neu gewonnene Mobilität in unserem Städtchen. Nun können wir wieder größere Einkäufe erledigen und im Sommer mit Sack und Pack ins Schwimmbad fahren. Dazu kommt, das wir mit dem Rad weiterhin jeden Tag an der frischen Luft sind und uns bewegen.
Mein Rat für alle, die von einem Lastenrad träumen: Sprecht mit eurem Arbeitgeber. Ein Dienstrad ist wirklich eine elegante Lösung für beide Seiten.
Euer Max aus der Kinderstube