Bereits seit zwei Jahren überlege ich immer wieder, ein Blog zu starten. Die Fragen, ob ich das überhaupt kann, ich die Zeit dafür finde und auch, ob ich mit eventuellen Anfeindungen umgehen kann, haben mich lange beschäftigt. Dann dachte ich wieder, dass das ohnehin niemand liest, weil mich ja niemand kennt. Warum sich also die Arbeit machen?
Den endgültigen Anstoß zum Start dieses Blogs hat ein Gespräch mit einer Freundin gegeben, in dem wir uns über das Attachment Parenting und bedürfnisorientiertes Familienleben unterhielten.
Wir empfanden es beide so, dass unsere Art, Familie zu leben in unserem Familien- und Bekanntenkreis sehr unbekannt ist und argwöhnisch beobachtet oder kritisiert wird. Vielleicht ist das anders, wenn man in einer Großstadt wie Berlin lebt, aber hier wird man schnell als antiautoritär oder Laisser-faire eingestuft.
Wir unterscheiden uns von den meisten Familien durch Merkmale wie langes Stillen, über das erste Lebensjahr hinaus, das Tragen der Kinder, das Schlafen im Familienbett, den Verzicht auf Fremdbetreuung und den insgesamt nicht oder wenig „erziehenden“ Umgang mit unseren Kindern. Glücklicher Weise kann ich mittlerweile „wir“ schreiben und meine damit nicht nur meinen Mann und mich. Wir kennen seit einigen Monaten tatsächlich noch ein paar andere Familien, denen es sehr ähnlich ergeht wie uns.
Dieses Blog ist für mich also auch eine Möglichkeit, unser Familienleben zu beschreiben, es zu erläutern und das ganze Thema auch für mich immer mal wieder zu ordnen. Schließlich hatte ich das so gar nicht geplant und bin auch manchmal noch verunsichert und überfordert. Die erlernten Muster, die immer auch ein hierarchisches Vorgehen in sich tragen, das ich nun aber ablehne, sind vor allem in Stresssituationen da. Hierzu aber später mehr, denn:
Jeden Donnerstag wird es hier ab heute einen Artikel aus der Reihe „Bedürfnisorientiertes Familienleben“ geben, in dem ich einen Teilaspekt beleuchte und unseren persönlichen Weg beschreibe. Dazu gehört zum Beispiel neben dem Langzeitstillen, dem gemeinsamen Schlafen, der Auseinandersetzung mit Windelfrei etc. vor allem die Haltung, die wir unserer Tochter gegenüber einnehmen. Was ist Erziehung? Was ist Führung? Wie erkennt man Bedürfnisse und welche Grenzen gibt es? Ganz sicher wird es auch Artikel geben, die sich mit den Herausforderungen beschäftigen, die diese Lebensweise für uns als Eltern bringt.
Wenn das dann auch noch jemand liest und sich eventuell hier und da ein konstruktiver Austausch ergibt, wäre das das Sahnehäubchen. Ich möchte auch noch mal klar stellen, dass ich in dem ganzen Feld (noch) kein Experte bin und es allein um unseren sehr persönlichen Weg geht. Ich will niemanden belehren oder missionieren. Wenn überhaupt, möchte ich zum Nachdenken anregen und alle Eltern bestärken, ihren eigenen Weg zu finden, auch dann, wenn er nicht zum Mainstream gehört. Und mir ist auch klar, dass es für einige Leser keine neuen Erkenntnisse sind. Für mich waren sie das aber zum Teil vor Kurzem noch. Für andere vielleicht auch.
Voller Spannung
Eure Julia aus der guten Kinderstube
Ich bin gespannt auf das, was ich bei dir lesen darf und wünsche dir ganz viel Spass dabei! 🙂
Liebe Grüße, Nina
Na, wenn das mal keine Motivation ist 🙂 Danke.
Liebe Grüße
Julia
Habe deinen Blog gerade entdeckt und freue mich über deinen Entschluss und diese Reihe! 🙂
Hallo Clara! Wie schön, das zu lesen. Auch wenn ich vor allem für mich bloggen, ist es einfach sehr motivierend zu wissen, dass da jemand ist, der liest und dem es vielleicht etwas mitgibt. Wahnsinn!
Weihnachtliche Grüße!