Fallers große Liebe von Thommie Bayer
Manchmal finden einen Bücher ja genau dann, wenn man sie gut gebrauchen kann. Als ich das Buch Fallers große Liebe geschenkt bekam, hatte ich noch nie etwas von Thommie Bayer gehört, geschweige denn gelesen. Ich hatte ehrlich gesagt schon lange nichts mehr gelesen, was mich wirklich unterhalten hätte, da ich auf der Arbeit sehr eingespannt und mit dem damals – noch unerfüllten – Kinderwunsch beschäftigt gewesen war. Dabei bin ich eigentlich eine große Leseratte. Als ich dann schwanger und zuhause endlich wieder Zeit hatte, lagen bei uns nur Thriller und Krimis und eben Fallers große Liebe ungelesen herum. Alles mit Aufregung ging ja mal so gar nicht während des Schwangerseins und so schnappte ich mir das kleine Büchlein.
Unerwartet wurde ich in eine Geschichte langsamen Tempos entführt, die einen mit ihrer klaren, humorvollen und tiefgründigen Sprache fesselt. Alexander ist Büchernarr, betreibt mit mauem Erfolg ein Antiquariat und lebt zwischen und in seinen Büchern. Eines Tages trifft er auf Faller. Dieser bietet ihm erst seine Bibliothek zu Kauf an, um ihn dann als Fahrer für seine Reise durch Deutschland zu engagieren. Ziel unbekannt. Unterwegs nähern sich die beiden Protagonisten einander in klugen, persönlichen und unterhaltsamen Gesprächen an. Dies bleibt nicht ohne Missverständnisse und Irrtümer, denen Alexander im Bezug auf das Mysterium Faller erliegt.
Mehr möchte ich über die Handlung gar nicht verraten, um niemandem das Lesevergnügen zu verderben. Das Buch handelt im Wesentlichen von der Liebe, die auf eine mir ganz neue, unkitschige Weise besprochen wird. Es ist ein Buch, dass man langsam lesen sollte, weil man sonst mit dem Gefühl zurückbleibt, dass es einfach zu schnell vorbei ist.
Eure Julia aus der guten Kinderstube