Blogparade #familiedigital von scoyo und berlinmittemom

10.10.2014

Noch gehe ich nicht wie Anna von berlinmittemom zu Elternabenden – weder realen noch virtuellen-, da mein Tochterkind mit ihren zwei Jahren noch nicht einmal in den Kindergarten geht. Dennoch ist das Thema Medienkompetenz omnipräsent und auch in unserer Familie schon heiß diskutiert worden. Daher finde ich die Blogparade von scoyo und Anna extrem interessant und kann auch den diesbezüglichen Podcast zum Elternabend nur empfehlen.

Wir sind Eltern der medienaffinen Gruppe und schon seit Jahren vergeht kein Tag, an dem wir uns nicht mit Geräten, die ein angebissener Apfel ziert, beschäftigen. Während meiner achtjährigen Agenturerfahrung mit Homeoffice und der Leitung großer Internetprojekte, habe ich mir das ständige Online-sein angewöhnt. Auch im privaten Bereich gehören Suchmaschinen, Blogs und verschiedene Websites zur normalen Problemlösung oder Unterhaltung. Mit dem Start des eigenen Blog ist meine Zeit am Computer nun auch nicht weniger geworden.

Ich finde es normal, dass unsere Tochter dies mitbekommt und sie Interesse an den Geräten und deren Möglichkeiten hat. Sie mag ja auch Geschirr abspülen, fegen oder putzen, wenn ich es tue. So kommt es durchaus vor, dass sie bei langen Autofahrten oder an Tagen, an denen ich einfach mal in Ruhe duschen will, mit meinem Handy spielen darf. Es gibt dort vier Apps für Kinder: Eine befasst sich mit Geräuschen von Tieren und Fahrzeugen und drei sind von der Aktion Lesestart des Bildungsministeriums und der Stiftung Lesen. Auch „Fotos gucken“ steht bei ihr sehr hoch im Trend, wobei sie das nur mit mir zusammen darf, da sie die Fotos und Videos leider aus Versehen löscht und ich noch keinen Weg gefunden habe, das zu blockieren ohne die komplette Foto-App zu blockieren.

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sie den Umgang mit unseren Smartphones gelernt hat und meine Schwiegermutter ist sich jetzt schon sicher, dass sie in ein, zwei Jahren mit allen Problemen bezüglich Technik zu ihrer Enkelin gehen kann. Ich persönlich finde es gut, dass sie das alles so früh lernt und als normal wahrnimmt. Genauso wichtig finde ich aber, dass es zum Umgang nach und nach sinnvolle Regeln gibt – wie in allen anderen Bereichen des Familienlebens auch. Dazu gehören bei uns bis jetzt:

  1. Morgens im Bett werden noch keine E-Mails, Twitter- oder Facebook-Accounts gecheckt.
  2. Beim Essen wird nicht gesurft oder telefoniert.
  3. Die meiste Zeit, die wir vorm PC verbringen liegt in den Schlafenszeiten unseres Mädchens.
  4. Gemeinsame Aktivitäten wie Lesen, Spielplatz, Kochen, Spielen, Toben haben immer Vorrang.
Wichtig ist, dass wir zwar gerne und im Vergleich mit anderen Eltern auch viel mit dem Internet beschäftigt sind, aber unserer Tochter auch anderes vorleben. Wir sind alle drei Leseratten und das Tochterkind findet sich in der örtlichen Bücherei bereits noch besser zurecht als auf meinem Smartphone. Wir gehen jeden Tag raus an die frische Luft und treffen uns gerne und oft mit Freunden. Dabei kann das Handy auch mal für Stunden zuhause bleiben oder aus sein.
Interessant ist auch, dass wir quasi nie fernsehen. Ganz selten schauen mein Mann und ich abends mal den Tatort und mit unserer Tochter haben wir bisher nur zweimal ferngesehen: die Fussballspiele der Deutschen während der WM, bei denen sie noch nicht im Bett war.
 
Ich weiß noch nicht, welche Regeln wir im Laufe der Jahre noch brauchen werden, aber wir bleiben für das Thema sensibel, reflektieren unser eigenes Verhalten und dann werden wir sehen. Ich fände das schwieriger, wenn wir keine Ahnung von all dem hätten. Wie sollten wir dann unserem Nachwuchs einen sinnvollen Umgang vermitteln? Wie sollten wir später nachvollziehen, was die Kinder im Netz tun?
 
Eure Julia aus der guten Kinderstube
 
 
 
 

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